Als 2010 die Idee verschiedener Sternfreunde aus Tornesch, Neumünster und Lübeck entstand, sich besser kennenzulernen und auch einmal andere Einrichtungen zu besuchen, ahnte man nicht, was sich daraus entwickeln würde. Eigentlich war angedacht, ein „Nord-Norddeutsches Treffen“ der Sternwarten zu initiieren, um die nächste Nachbarschaft kennenzulernen und sich auch auszutauschen.
Doch diese Idee fand sehr schnell den Weg in einschlägige Astroforen und breitete sich dort aus. Es zeigten immer mehr Interesse und fanden die Idee gut. Schließlich ergriff die Sternwarte Tornesch die Initiative und lud zum Norddeutschen Sternwartentreffen am 11.06.2011 zu sich ein. Die Resonanz war überwältigend. Von Kiel (Ostsee) bis St. Andreasberg (Harz) waren viele Einrichtungen vertreten.
Nach Begrüßungen durch Gastgeber Bodo Hübner von der Sternwarte Tornesch und der regionalen Politik gab es einen beeindruckenden Fachvortrag über die Bedeutung der Amateurastronomie in Norddeutschland von Manfred Holl (GvA Hamburg). Sehr beeindruckend war die anschließende Vorstellungsrunde der teilnehmenden Sternwarten. Hier zeigte sich die vielseitige ehrenamtliche Arbeit an den astronomischen Vereinigungen.
Zum Schluss wurde die neue Homepage Astronomie Nord vorgestellt. Vor der Vorstellung wurde das kurz zuvor erstellte Gruppenfoto zur Freude der Teilnehmer integriert und als „historisches Ereignis“ präsentiert.
Die Quintessenz des Treffens war überwältigend, und es wurde beschlossen, dieses Treffen jährlich stattfinden zu lassen. Obwohl nicht nur Sternwarten, sondern auch Planetarien und astronomische Vereine an dem Treffen teilnehmen, hat sich der Begriff Sternwartentreffen etabliert und steht stellvertretend für die amateurastronomische Arbeit aller astronomisch interessierten Personen und Einrichtungen.
Nach Berichten in astronomischen Medien wurden immer mehr Vereinigungen auf Astronomie Nord aufmerksam und schlossen sich der Initiative an. Auch ließen andere ihren Frust im Gästebuch ab, da in ihren Gegenden solche Initiativen stets gescheitert sind.
Im Laufe der Sternwartentreffen hat sich ein bewährtes Konzept entwickelt, dass je nach Veranstalter auch entsprechend individuell angepasst wird. Vor Beginn der offiziellen Veranstaltung treffen sich die Teilnehmer und tauschen sich bei Kaffee, belegten Brötchen und Kuchen zum Selbstkostenpreis in entspannter Atmosphäre aus. Nach der Begrüßung der Gastgeber und ggf. anderen wichtigen Persönlichkeiten folgt ein Fachvortrag, der einen Bezug zur norddeutschen Astronomie hat. Im Folgenden stellen sich (neue) Sternwarten, Planetarien und Vereine vor, um einen Einblick in ihre Tätigkeiten zu geben. Den Schwerpunkt jedoch bilden Berichte ausgewählter Tätigkeiten und Aktionen, um Ideen zu geben und Fehler zu vermeiden. Eine rege Diskussionsrunde zum jeweiligen Thema gehört ebenso dazu, wie großzügige Pausen zum Austausch und dem obligatorischen Gruppenfoto. Am Ende wird der Ausrichter des nächsten Treffens festgelegt. Auch das gemeinsame gemütliche Essen zum Ausklang des Tages darf nicht fehlen.
Im November 2015 wurde Daniel Fischer auf die Nordinitiative aufmerksam. Auf einem Gipfeltreffen der „Weststernwarten“ in der Walter-Hohmann-Sternwarte in Essen regte er an, dieses auch für den Westen zu etablieren. Die Idee fand großen Zuspruch. Beim 2. Treffen wurde das Projekt konkretisiert. Inzwischen stehen der Norden und Westen in Kontakt für eine Kooperation beim Aufbau der nötigen Infrastruktur.
Ein ähnliches Konzept verfolgt die Vereinigung der Sternfreunde (VdS) für ihre Mitgliedssternwarten, da immer wieder der Wunsch geäußert wurde, den Austausch zwischen den Sternwarten zu fördern. So trafen sich am 22. Oktober 2016 in Heppenheim fast 70 Teilnehmer (siehe auch Beitragsbild), um die neue Fachgruppe Astronomische Vereinigungen zu gründen. Die Fachgruppe unterteilt sich in die Regionalgruppen Nord, West, Mitte, Ost und Süd. Das VdS-Fachgruppentreffen soll jährlich an wechselnden Orten stattfinden.
Bilder von Bodo Hübner (Sternwarte Tornesch) und Michael Schomann (Sternwarte Braunschweig) von der Gründung der VdS-Fachgruppe „Astronomische Vereinigungen“ am 22.10.2016 in Heppenheim: