Auf dem Gojenberg, bei Bergedorf, wurde zwischen 1906 und 1912 die Hamburger Sternwarte neu errichtet. Sie ersetzte die nicht mehr zeitgemäße und unter zunehmender Beeinträchtigung der Beobachtungsbedingungen leidende alte Sternwarte am Millerntor.
Im Laufe der Jahrzehnte erlangte die großzügig dimensionierte und für damalige Verhältnisse sehr moderne Sternwartenanlage Weltruf, u.a. durch umfangreiche Durchmusterungsarbeiten sowie die Entwicklung des nach Bernhard Schmidt benannten komafreien Spiegelteleskops im Jahre 1931.
Auch Walter Baade, ein Zeitgenosse Schmidts, legte mit seinen Forschungsarbeiten an der Hamburger Sternwarte die Grundlagen für seine herausragende wissenschaftliche Karriere am Mt. Wilson Observatorium.
Heute leistet die Hamburger Sternwarte, www.hs.uni-hamburg.de , Spitzenforschung in unterschiedlichen astronomischen Disziplinen. Die Forschungsergebnisse werden an Großobservatorien unter besseren klimatischen Bedingungen gewonnen, so dass die kaum genutzten historischen Instrumente und Bauten vom Verfall bedroht sind.

Nachdem die Sternwarte im Jahr 1996 unter Denkmalschutz gestellt wurde, gründete sich 1998 der Förderverein Hamburger Sternwarte.

Ziel des Vereins ist die denkmalgerechte Erhaltung der historischen Bauten und Instrumente sowie die astronomische, wissenschaftsgeschichtliche und kulturelle Volksbildung.
Im Laufe der Jahre konnte der Förderverein sehr erfolgreich Geldmittel von verschiedenen Institutionen einwerben und auch Erhaltungsmaßnahmen und Restaurierungsprojekte in Eigenregie durchführen.

Dieses Engagement führte dazu, dass dem FHS der Denkmalschutzpreis 2006 verliehen wurde.

Durch Mittel des Bezirksamtes Bergedorf erfolgte 2011 die Einrichtung eines Besucherzentrums im Gebäude des Einmeter-Spiegelteleskops, welches privatwirtschaftlich betrieben wird: www.sternwarte-hh.de
Veranstaltungen des Fördervereins und der Hamburger Sternwarte
In jedem Jahr finden auf der Sternwarte wieder die beliebten Mittwochsvorträge statt.
In der dunklen Jahreszeit von Oktober bis März besteht im Rahmen der Fernsichtbeobachtungsabende bei gutem Wetter die Möglichkeit durch Teleskope der Sternwarte zu beobachten, siehe
https://www.hs.uni-hamburg.de/DE/GNT/fhs/ast-park.htm
Weiterhin findet jährlich im April auf dem Sternwartengelände das Bergedorfer Teleskoptreffen statt. Die Veranstaltung ist Bestandteil der „Langen Nacht der Museen“, welche federführend vom Förderverein Hamburger Sternwarte und dem Institut Hamburger Sternwarte organisiert wird. Weiterhin ist die GvA mit eingebunden.
Auf dem wunderschönen Sternwartengelände können wir unsere Teleskope aufbauen und auch in Zelten oder Wohnmobilen übernachten.
Der Freitag ist als interner Treff der Astroszene gedacht, wobei natürlich auch Gäste herzlich willkommen sind.
Am Samstag ist ab 18:00 Uhr wegen der „Langen Nacht der Museen“ mit stärkerem Besucherandrang zu rechnen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Besucher größtenteils sehr interessiert sind und man hier wirklich gute amateurastronomische Öffentlichkeitsarbeit machen kann.
Da die Sternwarte ca. 20 km vom Hamburger Stadtzentrum an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein liegt, sind die Beobachtungbedingungen für Stadtverhältnisse gar nicht mal so schlecht.
Der SQML Wert liegt bei 20,0, die visuelle Grenzgröße bei ca. 5 mag. Die Sommermilchstraße ist meistens zu sehen.
Das Besucherzentrum der Sternwarte ist für das Catering der „Langen Nacht“ zuständig. Neben der Möglichkeit zu frühstücken, wird es ein umfangreiches Angebot an Speisen und Getränken bis in die Nacht geben.
Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben.