Bei einem Besuch in der Fahrradstadt Münster findet man am Westufer des Aasees eine in Deutschland seltene Konstellation: hier steht ein Naturkundemuseum kombiniert mit einem Großplanetarium. Bereits kurz nach seiner Fertigstellung Anfang der 80er Jahre wurden dort mehrtägige Astronomiekurse angeboten. Im Anschluss einer dieser Veranstaltungen fanden sich einige Sterngucker zusammen, die darüber hinaus gemeinsam das Hobby Astronomie pflegen wollten. Aus der losen Gruppierung ist im Oktober 1987 ein eingetragener Verein geworden, der seinen Sitz im münsterischen Naturkundemuseum hat.
Heute zählen die Sternfreunde Münster über 150 Mitglieder, die sich auf vielerlei Weisen engagieren: Monatlich finden Vorträge über alle Themen der Astronomie und Astrophysik und
öffentliche Himmelsführungen statt. Hinzu kommt ein jährlich stattfindender Anfängerkurs (Oktober bis April), an dem regelmäßig bis zu 30 Astronomieinteressierte teilnehmen. Die Veranstaltungen stehen jedermann – nicht nur den Vereinsmitgliedern – kostenlos offen.
Nachwuchsförderung
Einen wesentlichen Schwerpunkt der Vereinsarbeit bildet die Nachwuchsförderung: In zwei Gruppen, den „Astrokids” und den „AstroYoungStars”, engagieren sich 16 Kinder von acht bis 14 bzw. Jugendliche bis 18 Jahren in gemeinsamen Projekten.
Arbeitsgemeinschaften
In einem größeren Verein sind die Interessen der Mitglieder oft vielfältig gelagert und so haben sich mehrere Arbeitsgemeinschaften gebildet, die monatlich zu Treffen im Naturkundemuseum zusammenkommen. Unter anderem sind dies die „AG Kosmologie und Astrophysik” sowie die 2016 gegründete Gruppe „Darksky”, die sich dem Thema Lichtverschmutzung widmet.
Sternwarte
Die Sternwarte auf dem Dach des LWL-Naturkundemuseums beherbergte bis Ende der 90er Jahre ein 14-zölliges Schmidt-Cassegrain Teleskop (C14). Die inzwischen undichte Kuppel existiert zwar noch, das Teleskop aber wird mittlerweile für die öffentlichen Himmelsführungen auf dem Vorplatz des Museums mobil eingesetzt. Die Lichtverschmutzung der Stadt schränkt die Möglichkeiten hier stark ein, so dass bis auf einige wenige helle Deep Sky-Objekte nur der Mond und die großen Planeten beobachtet werden können. Im Jahre 2016 wurde nach langer Planungs- und Bauphase die „Sternwarte Münsterland” eröffnet. Unter dem dunklen Landhimmel zwischen Osnabrück und Münster sind so auch Astrofotografie und Deep Sky-Beobachtung möglich. Hauptinstrument ist ein parallaktisch montiertes 400mm-Newtonteleskop (Öffnungsverhältnis 4,78), das von einem Mitglied gebaut wurde (inklusive Spiegelschliff). Die Montierung ist eine Konstruktion der Firma Gerd Neumann jr. (Hamburg), die diese dem Verein spendete.
Publikationen
Dreimal im Jahr erscheint unsere Mitgliederzeitung „Andromeda” mit Beiträgen über Astronomie, Teleskope und Vereinsleben. Außerdem sind die Sternfreunde Münster Mitherausgeber der Zeitschrift „Sternzeit”.