Am 17.05.2025 fand das norddeutsche Astrofotografentreffen hier bei uns in der Sternwarte Lübeck statt. Wir haben uns erneut als Gastgeber bereit erklärt dieses Treffen auszurichten und es waren diesmal sogar Gäste aus Jena und Hildesheim mit dabei.
Das NAFT wird seit den 70iger Jahren von Astrofotografen für interessierte Astrofotografen ausgerichtet, es gibt also kein vorher ausgetüfteltes Vortragsprogramm. Bei Interesse trägt man sich einfach vor Ort auf den legendären „Zettel“ ein.
Insgesamt wurden uns 9 Vorträge in unterschiedlichen Länge angeboten.
Es ging um das Weltraumwetter, die Sonnenbeobachtung und -fotografie von Olaf Squarra, es wurde die Venus als Abend/Morgenstern von Bernd Schatzmann vorgestellt.


Justus Falk hat uns das kosmische Hufeisen (ist ein System aus zwei Galaxien, das durch die Gravitation verzerrt dargestellt wird) sehr gut erklären und darstellen können.

Eine selbst gefertigte Automatisierung einer 5,3 Meter Baaderkuppel war das Thema eines Vortrages von Thorsten Schipmann. Uns wurden ausführlich die verschiedenen und unterschiedlichen Schritte bis zur Fertigstellung erklärt, sehr spannend.

Viele schöne Astrofotos zeigte uns Julia Resch u. a. eine wunderschöne Komposition von der Milchstraße, dem Kometen (C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) und der Venus aus Mallorca.

Knud Henke begann seinen Vortrag „Thermisches Rauschen“ mit einem Bild und dem ewig leidigen Thema, Jugendliche und die Handynutzung. Am Anfang noch ein wenig irritiert merkte ich schnell den Übergang zum eigentlichen Thema, das Handy läuft heiß. Dafür gibt es eine Handykühlung, die wurde sogleich zweckentfremdet und für die Astrokamera getestet. Es war echt spannend sich diese Werte anzuschauen und somit auch zielführend diese Handykühlung tatsächlich für die Astrofotografie einzusetzen um mögliches Rauschen zu verringern.



So im Dunkeln ist der FunCooler 4 Pro schon eine starke Lichtverschmutzung, aber ich habe die Hoffnung, dass man die Leuchtdioden entweder ausschalten oder auf Rot umprogrammieren kann.
Nach einer Pause – in unserem Space-Kaffee konnten wir uns alle stärken – wurde es dann noch einmal spannend.



Tatsächlich konnte Oliver Paulien, nach sehr langer Zeit endlich berichten, dass er sein Problem gelöst hat. Es ging um die Astrofotografie bei Wind und eisiger Kälte. In den Jahren wo er die Astrofotografie mit Leidenschaft lebt, hat er unzählige Ideen gehabt und versucht sie zu verwirklichen, nichts war passend, seine letzte Vorrichtung flog einfach weg. Nun kam er auf die tolle Idee, ein Zelt einfach umzudrehen. Somit stand er mit seinem Equipment auf dem Dach des Zeltes, war von allen Seiten gut geschützt und hatte nach oben hin keine Einschränkungen.



Michael Schomann präsentierte uns wunderschöne Zeitrafferaufnahmen. Sie entstanden mit einem Fisheye und wurden in Spanien aufgenommen. Beim Sichten des Bildmaterials entdeckte er dann, dass er sogar Polarlichter mit aufgenommen hatte.


Es war ein tolles Treffen, eine gute Kommunikation, Fachwissen und auch der Spaß kamen nicht zu kurz.

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