Zusätzliche Informationen zur Aufnahme Zur großen Konjunktion (Jupiter und Saturn) am 21.12.2020 hat es leider geregnet, aber einen Tag später, am 22.12.2020 machte der Himmel um 16:45 Uhr auf und ich konnte 20 Minuten filmen. Ort Wulften, 51°39’33.55″N 10°10’53.79″E Das Video wurde in AutoStakkert._3.0 gestakkt und mit RegiStax 6 ein bisschen geschärft.
ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir hoffen, dass Sie es bis hierher gut überstanden haben und auch in Zukunft Corona trotzen können. Auch wir werden uns bemühen, in Bälde wieder einen Veranstaltungsbetrieb aufzubauen, sofern die Infektionslage es wieder vernünftig zulässt.
So lange wünschen wir Ihnen viel Gesundheit, ein schönes Weihnachtsfest und einen geruhsamen Jahreswechsel.
Ihr und Euer Vorstand der Sternwarte St. Andreasberg e. V.
PS.: Sie haben Fragen oder Anregungen dann nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag, oder nutzen sie unsere anderen Kontaktmöglichkeiten.
Premiere für die Volkssternwarte: Aufgrund der Pandemie ist derzeit die Durchführung unser beliebten Monatsvorträge nicht möglich. Daher starten wir am nächsten Sonntag unseren ersten Online-Vortrag den Sie bequem von zu Hause aus verfolgen können. Robert Schumann berichtet über das astronomische Jahr 2020 und präsentiert Bilder die von der Sternwarte aus aufgenommen wurden.… Weiterlesen
Seit November mussten wir konsequenterweise und schweren Herzens leider wieder alle Veranstaltungen absagen, so auch die geplante Veranstaltung zur Konjunktion der beiden größten Planeten des Sonnensystems, Jupiter und Saturn am heutigen Abend. Einige haben vielleicht schon gehört, dass damals eine dreifache Konjunktion (d. h. eine dreimalige, enge Begegnung) im Jahre sieben v. Chr. als plausibelste Erklärung für den „Stern von Bethlehem“ angesehen wird. So selten sind diese Begegnungen gar nicht. Denn während Jupiter für einen Umlauf um die Sonne zwölf Jahre braucht und Saturn knapp 30 Jahre, dauert es nur 20 Jahre bis Jupiter Saturn erneut überholt. Nur meistens steht der Eine etwas südlicher und der Andere etwas nördlicher. Dieses Jahr begegnen sich beide aber am Montag, den 21. Dezember so eng, dass sie mit bloßem Auge kaum zu trennen sind. Jupiter zieht nur sechs Bogenminuten (6′) südlich vom Ringplaneten Saturn im Sternbild Steinbock vorbei. Das ist ein Fünftel des Vollmonddurchmessers. Die nächste genauso enge Begegnung der beiden Gasriesen wird erst wieder am 15. März 2080 stattfinden.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Wolken das Schauspiel freigeben, was wettermäßig zu dieser Jahreszeit leider nicht sehr wahrscheinlich ist. Man kann aber nur kurz innehalten, denn Jupiter und Saturn haben die beste Sichtbarkeit des Jahres schon seiteinigen Monaten hinter sich und sind nur noch kurz abends in der Dämmerung zu sehen, bevor sie untergehen oder in den Dunstschichten verschwinden. Nötig ist auf jeden Fall eine möglichst horizontfreie Sicht in Richtung Südwesten. Die Abb. aus dem Kosmos Himmelsjahr 2020 zeigt, wie der Mond bereits am 17. Dezember gegen 18 Uhr an beiden Planeten vorbeiwandert.
Die engste Begegnung findet jedoch am 21. Dez. statt und ist am besten zwischen 16 und 17 Uhr zu beobachten. Beide Planeten stehen dann nur noch 7° über dem Horizont und gehen ungefähr um 18:45 Uhr unter.
Wer einen Feldstecher hat, kann bereits die vier Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto beobachten, die zusammen mit dem ähnlich hellen Stern „HIP 99314“ (Sternkatalog basierend auf den Messungen durch den Astrometriesatelliten Hipparcos) wie auf einer Perlenkette aufgereiht scheinen. Selbst bei mittleren Vergrößerungen passt alles ins Bildfeld eines Okulars bei kleinen Teleskopen, wie hier in der Grafik aus der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ (Ausgabe 12|2020) dargestellt.
Bereits Johannes Keppler beobachtete eine große Konjunktion zum Jahreswechsel 1682/ 1683 und zufälligerweise leuchtete ganz in der Nähe eine Supernova auf. Daher vermutete er, dass so etwas schon bei der Konjunktion im Jahre 7 v. Chr. passiert sein musste und dass dies der „Stern von Bethlehem“ gewesen sei. Einen Supernovaüberrest hat man in der Nähe des damaligen Auftretens nicht gefunden, aber damals war wohl auch schon klar, dass Jesus nicht im Jahr „Null“ geboren sein konnte, da König Herodes bereits im Jahr 4 v. Chr. gestorben ist.
Der Stern der Weisen (Auszug aus dem Kosmos Himmelsjahr 2020, Monatsthema Dezember)
Tatsächlich fand im Jahr -6 (historisch das Jahr 7 v. Chr.) im Sternbild Fische eine dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn statt. Nach dem Evangelium von Matthäus (Kap. 2, Vers 1‑12) und genauer Analyse der Keilschrifttexte der spätbabylonischen Astronomie geht man heute davon aus, dass damals eine Delegation von Magiern aus dem Osten in Jerusalem aufkreuzte. Die Magier waren die Tempelpriester der Stadt Babylon. Sie sahen in den Planeten Gottheiten. Ihr oberster Stadtgott war Jupiter, Marduk genannt. Kewan, der Planet Saturn, repräsentierte für sie den König der Juden. Nun trafen sich Marduk und Kewan dreimal im Sternbild Fische, das für sie das Land Palästina am Firmament darstellte. Da ihnen bekannt war, dass König Herodes alt und zudem leidend war, interpretierten sie in ihrer astrologischen Sichtweise die dreifache Konjunktion als Zeichen, ein Nachfolger am Königshof in Jerusalem sei geboren worden. So zogen sie nach Westen, um dem neuen König ihre Aufwartung zu machen. Doch sie versetzten Herodes in Erstaunen, als sie berichteten, sie haben „ein Gestirn“ gesehen, das die Geburt eines neuen Königs in Jerusalem angezeigt habe. Herodes erschrak und fürchtete Konkurrenz. So schickte er die Magier aus Babylon nach Bethlehem. Denn seine Schriftgelehrten erklärten, dass Bethlehem die Geburtsstätte des neuen Königs der Juden wäre, so die Aussage der Propheten. Herodes wiederum ließ alle Knaben von zwei Jahren und darunter töten, um einen eventuellen Nachfolger auszuschalten.
Leider kann die Sternwarte derzeit aufgrund der Pandemie keine Monatsvortäge anbieten. Aber es gibt eine Alternative: Live- Online Vorträge des Albert-Einstein-Instituts in Hannover. Bekanntermassen ist diese Einrichtung führend bei der Erforschung der Gravitationswellen. Details zur Teilnahme am Vortrag finden Sie unter diesem Link.… Weiterlesen
Wollen wir das Sankt Andreasberger Teleskop Treffen (STATT) in diesem Jahr ausfallen lassen? Können wir das STATT mit all den Auflagen und Verordnungen überhaupt organisieren? So in etwa waren noch im April diesen Jahres im Vorstand die Überlegungen zur Planung des 11. STATT. Corona und STATT, funktioniert das überhaupt?
Ja, das STATT 2020 ist möglich!
Auch wenn wir während der Planungsphasen einige Schwierigkeiten, besonders im Hinblick auf die geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln, analysieren, klären und lösen mussten, so haben wir auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches und gut besuchtes STATT organisieren können und angeboten. Dass wir in diesem Jahr zwei verschiedene Veranstaltungsorte für das STATT nutzten, war der momentanen Situation geschuldet, denn ohne diese alternative Möglichkeit, hätte das STATT wohl tatsächlich in diesem Jahr ausgefallen müssen.
Besucher im Kurhaus
Leckere Bratwürsten auf dem Grill
Bürgermeister
Auftakt im Kurhaus in Sankt Andreasberg
Trotz der aktuellen Bedingungen konnten wir wieder zahlreiche Besucher direkt an der Sternwarte, aber auch zu den Vorträgen im Kurhaus von Sankt Andreasberg begrüßen.
Sonnenbeobachtung zum STATT an der Sternwarte
Als verantwortlicher Leiter für des STATT möchte ich mich hier nochmals bei allen meinen Mitstreitern (Vorstand, Vereinsmitglieder, Referenten, Betriebsleitung, Bürgermeister, Braunlage Tourismus Marketing GmbH sowie weiteren Unterstützern) für die tatkräftige Hilfe und unermüdliche Unterstützung bei der Planung und Durchführung des STATT 2020 bedanken.
Es würde den Rahmen dieses kurzen Resümees sprengen, wenn ich alle namentlich aufzählen würde, außerdem möchte ich nicht Gefahr laufen, jemanden zu vergessen, aber ich bin stolz und dankbar, dass ich so ein erstklassiges und engagiertes Team um mich habe.
Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr und das STATT 2021. Nach dem STATT ist vor dem STATT!
Aufgrund der Corona-Pandemie werden wir zunächst bis Ende April 2021 keine öffentlichen Veranstaltungen in der Sternwarte durchführen. Dies umfasst Beobachtungsabende, Gruppenführungen und Kinderabende. Auch die beliebten Monatsvorträge können wir in diesem Halbjahr nicht anbieten.
Wir danken für ihr Verständnis und hoffen auf einen Neustart im Herbst 2021.… Weiterlesen
Rund hundert Besucher kamen am 11. August wieder in die Sternwarte, um mit uns zusammen den Sternschnuppenschauer der Perseiden nahe an seinem Aktivitätsmaximum zu beobachten. Viele Gäste brachten sich Liegestühle, Luftmatratzen und Liegedecken mit, um es sich auf der Wiese südlich der Sternwarte bequem zu machen und ohne Genickstarre in den Nachthimmel zu schauen.
Unsere Gäste suchen sich bequeme Plätze auf der Wiese südlich der Sternwarte
Getrübt wurde das Beobachtungsvergnügen etwas durch dunstige Luft, die lediglich im Zenit einen klaren Himmel bot. Dort zeichnete sich jedoch, wie für unseren Himmel berühmt, malerisch die Milchstraße ab, was gerade bei vielen Touristen aus größeren Städten unter den Besuchern Kindheitserinnerungen wachrief.
Zusätzlich zum Panorama des Nachthimmels haben wir natürlich wieder ein paar Teleskope aufgestellt, durch die unsere Gäste die Planeten Jupiter und Saturn am südlichen Himmel beobachten konnten. Die Teleskop-Beobachtungen sind für die meisten Besucher immer ein besonderes Erlebnis, vielfach sind die Leute schlicht begeistert, nur Optik und keine Elektronik zwischen sich und den Himmelsobjekten zu haben – so ganz unzeitgenössisch analog.
Das Beobachtungsgelände zu fortgeschrittener Stunde
Das tröstete etwas über die nicht so zahlreichen Sternschnuppen hinweg, denn besonders zahlreich zeigten sich die Perseiden dieses Jahr bei uns nicht – wohl aber auch anderswo nicht. Ein paarmal ging jedoch dennoch ein Raunen durch die Besucherschaar.
Auch das Fernsehen war vor Ort
Wieder mit von der Partie war der Norddeutsche Rundfunk mit einem Team um Peter Jagla, der letztmalig auch schon beim Blutmond im Januar 2019 bei uns zu Gast war. Der NDR führte im Vorfeld Radio-Interviews mit unserem Vorstand durch und berichtete den Abend mitunter live im Fernsehen über unsere Veranstaltung.
Normalerweise hätten wir gerne auf die Werbewirkung der Berichterstattung gesetzt, allerdings haben wir aktuell durch die Einschränkungen durch Corona lediglich eine reduzierte Toilettenkapazität und gewisse Mindestabstände auch auf dem Außengelände vorzusehen, daher haben wir die Veranstaltung auf gut hundert Plätze beschränkt. Hierdurch war sie dann leider auch seit gut zwei Wochen ausgebucht und es war schlicht keine Kapazität mehr für Laufkundschaft vorhanden. Wir bitten hierfür um Entschuldigung.
Der NDR berichtete live
Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei allen Besuchern, die die für die Fernsehkameras notwendige Beleuchtung geduldig ertrugen, bis dann um kurz nach zehn die meisten Dreharbeiten abgeschlossen waren und sich der Nachthimmel in aller Dunkelheit über die Sternwarte legte. Die Beiträge des NDR wurden und werden mitunter in den NDR-Nachrichten “NDR-Info” und bei “Hallo Niedersachsen!” gezeigt.
Neu dabei war auch eine bundesweite Berichterstattung in der ARD, dem “Ersten”. Hier berichtete am 12. August die 12 Uhr-Tagesschau über die Nacht der Perseiden an unserer Sternwarte und das ARD-Mittagsmagazin um 13 Uhr. Vielleicht hat sich der eine oder andere Gast ja im Fernsehen wiedergefunden.
Das Team der Sternwarte bedankt sich riesig für den schönen Abend bei unseren Gästen und auch noch einmal ganz herzlich beim Team des NDR.
Am Wochenende trafen sich rund ein Dutzend unserer Mitglieder zu einem Vereinsabend mit Schwerpunkt Astro-Fotografie, erstmalig nach langer Zeit nach der Corona-Schließung. Wir hatten das Glück, dass Neumond und schönes Wetter zusammenfielen und konnten somit eine zuweilen zwar kurze, aber dennoch sehr schöne und sternenreiche Nacht genießen.
Unsere Astro-Fotografen beim Aufbau
Auch wenn die Sternwarte am Südhang gelegen ist und der Blick nach Norden durch das Gebäude begrenzt wird, gelang unserem Mitglied Dr. Andreas Fischer dieses Bild des Kometen Neowise zusammen mit unserer Sternwarte.
Der Komet Neowise (C/2020 F3) über der Sternwarte St. Andreasberg
Der Komet ist die nächsten vier Wochen noch gut am Nordhimmel zu sehen und steigt bis zum 28. Juli sogar noch höher.
Unser Mitglied Ralf Lange nahm den Kometen auf der nahegelegenen Jordanshöhe am Stadtrand St. Andreasberg in den Fokus. Dort entstand das nebenstehende Bild.
Weitere Bilder folgen an dieser Stelle, sobald die Nachbearbeitung abgeschlossen wurde.